Zukunft der Dorfkirche in Hohehaus

Das Dorf Hohehaus mit etwa 200 Einwohnern ist ein Ortsteil der Stadt Marienmünster. Im Dorf gibt es zur Zeit die Gaststätte Karlheim als einzigen Treffpunkt für Versammlungen, Familienfeiern, Aktivitäten der Vereine und Gruppen. Mit der Schließung der Gaststätte, die altersbedingt in den nächsten 2 Jahren zu erwarten ist, stehen auch die Räumlichkeiten dem Dorfleben nicht mehr zur Verfügung.

Die Dorfkirche wurde vor etwa 70 Jahren unter großem Einsatz der Bürger als Ersatz für die baufällig gewordene Kirche aus dem 19. Jahrhundert erbaut. Bedingt durch den Wandel in Kirche und Gesellschaft findet nur etwa einmal im Monat eine Heilige Messe statt. Weitere größere Gottesdienste im Jahresablauf sind, Patronatsfest, Schützenmesse, Beerdigungen, Taufen etc. Wöchentlich trifft sich ein Gebetskreis. Unter dem Motto „Wir beleben die Kirche im Dorf“ hat sich die Dorfgemeinschaft vorgenommen, das Gebäude im Ortskern nicht verfallen zu lassen und die Räumlichkeiten sinnvoll zu beleben.
Gotteshaus-Hohehaus-1
Das ist unser Ziel

In einer Dorfversammlung wurde das geplante Projekt gemeinsam geplant und einstimmig verabschiedet. Die angedachte Lösung der Dorfgemeinschaft sieht eine neuartige flexible Nutzung des Kirchengebäudes vor.

Der Altarraum und Gemeinschaftsraum soll durch einen beweglichen Raumteiler getrennt werden, was den sakralen Charakter des Gotteshauses bewahrt.

Der dann entstandene Gemeinschaftsraum hat ca. 100 m² und soll durch eine Deckenabhängung und Bodenisolierung energieeffizienter werden. Im Eingangsbereich wird ein Windfang installiert, von dem voraussichtlich linker Hand eine Küchenzeile sowie sanitäre Anlagen und rechter Hand ein Stuhllager/Magazin erschlossen werden. Es wird überlegt, den großen Raum eventuell durch eine weitere flexible Abtrennung für kleinere Gruppen optimal zu erschließen. Der Gemeinschaftsraum ist über den jetzigen Kircheneingang zu erreichen. Eine flexible Metallrampe ist dauerhaft vorhanden.

Des Weiteren wird der sakrale Raum des Gebäudes durch einen zusätzlichen barrierefreien Eingang an der Seite (derzeit Sakristei) separat zugänglich. Durch einige Umbauarbeiten kann die kirchliche Nutzung für kleine Gruppen optimiert werden. Durch die Öffnung der Trennwände jedoch ist der gesamte Raum kirchlich weiterhin nutzbar. Hier können also wie gewohnt Gottesdienste in unterschiedlichen Größen gefeiert werden. Der zugehörige Licht-hof bleibt in der Funktion erhalten.

Prototyp für die Region: Die Zukunft vieler Kirchengebäude im Kreis ist aufgrund der stark zurückgehenden Nutzung ungewiss. Hier werden ein Umdenken und eine Umnutzung notwendig, um die großen Gebäude im Dorf nicht dem Verfall preiszugeben, sondern mit Leben zu füllen. Zudem stellt die flexible Nutzung des Kirchengebäudes eine überregional bedeutende Innovation dar. Denn hier wird das Gotteshaus nicht geschlossen, sondern erhält ihre Berechtigung für die großen und kleinen kirchlichen Feierlichkeiten als auch einen Ort für Gemeinschaft des Dorfes und der Region. Das LEADER-Projekt kann somit Anregung und Modell sein, Dorfgemeinschaften auf sozialer und gemeinschaftlicher Ebene zusammenzuführen.
Das ist unser Weg

Juni 2019: positiver Beschluss der LAG
Dezember 2019: Einreichung des Antrags bei der Bezirksregierung
März 2020: Erteilung des vorzeitigen Maßnahmebeginns
April 2020: Zuwendungsbescheid

In Umsetzung

Fördersumme:
97.500 €

Laufzeit:
18 Monate
März 2020 – Okotober 2021

Projektträger:
Kirchengemeinde St. Jakobus Marienmünster
Johannes Potthast
Hohehaus 8
37696 Marienmünster-Hohehaus